Samstag, 23. September 2017

Persepolis

Um 7 Uhr war ich beim Frühstücken, dann fuhr ich mit dem Mopped noch schnell zum Tanken über eine Fußgängerbrücke. Das Packen ohne Reifen ging zwar schneller, aber dann hat mich die Dame an der Rezeption ausgebremst. Sie wollte mir unbedingt eine Quittung ausstellen, obwohl ich sagte, ich brauche keine, und vorher wollte sie meinen Pass nicht rausrücken. Die Polizeikontrollen haben mich diesmal überall durchgewunken, so kam ich schnell die etwa 45 km nach Persopolis. Eigentlich stelle ich mich lieber weiter weg, aber als ich eine 1200 GS beim Parkwächter sah, habe ich mich - für 50000 Rial - dazugestellt. Italiener, ich habe sie leider nicht gesehen. Aber sie haben mir später einen Zettel in die Kartentasche gesteckt mit ihrer Webseite und Telefonnummer und der Info, dass sie nach Shiraz unterwegs seien und dann weiter nach Pakistan fahren wollten.
Persopolis ist eine Palastanlage der archämenidischen Herrscher. 515 v.Chr. begann Darius der Große am Auslauf des Berges Kuh-e Rahmat (Berg der Gnade) mit dem Bau des Palastes. Auch seine Nachfolger Xerxes und Artaxerxes schufen immer neue Paläste auf einem Areal von etwa 400 x 300 Metern. Persepolis wurde damals vor allem zum großen Empfang anlässlich des Iranischen Neujahrsfestes und zu Siegesfeiern nach Feldzügen benutzt. 332 v.Chr. wurde es von den Truppen Alexander des Großen besetzt und ging bei einer Feier der siegreichen griechischen Truppen in Flammen auf. Wobei mir wieder der Spruch aus dem Geschichtsunterricht einfiel: "dreidreidrei, bei Issos Keilerei", das waren nämlich die Perser und Griechen, die sich damals die Köpfe einschlugen. Ich scheine ja doch noch nicht voll der Alzheimer Krankheit verfallen zu sein.
Der Eintritt kostete 200000 Rial (etwa 4,50 Euro), dann sollte ich aber unbedingt meinen Fotorucksack abgeben. Insgesamt 4 Kontrolleure verlangten dies, ich weigerte mich aber hartnäckig und kam letztendlich damit durch. Es gab zwar Röntgengeräte dort für Rucksäcke etc., aber ich nehme mal an, die funktionierten nicht, so dass die Order ausgegeben wurde, alle Taschen und Rucksäcke im Deposit abzugeben, natürlich gegen Gebühr. Die deutsche Reisegruppe aus dem Hotel traf ich dort auch wieder. Es war wirklich ziemlich heiß, obwohl es unter den Überdachungen zum Schutz der Mauern und Reliefs einige schattige Sitzplätze gab. Imposant besonders die Treppe mit den Reliefs, auf denen sich Xerxes von Abgesandten von insgesamt 23 Nationen Tributabgaben bringen lässt. Einen wunderbaren Blick auf die ganze Anlage hat man oben von den Felsengräbern.
Nach 2 Stunden Schwitzen ging es weiter, und schon kurze Zeit später begegneten mir schon wieder 2 Fernreise-Motorräder. Leider auf der Schnellstraße, da konnte keiner anhalten, nur grüßen. Dann ging es erst mal auf über 2500 m Höhe hinauf, das war sehr angenehm. Irgendwann teilte sich die Straße, nach Yazd ging es rechts ab, links ging es nach Isfahan. Hinter Abarkuh ging es wieder runter auf etwa 1400 m mit wüstenartigen Landschaft, möglicherweise ein trockener See. Als die Sonne schon ziemlich tief stand, schlängelte sich die Straße noch einmal hoch auf 2560 m Höhe. Da war es dann schon ziemlich kalt, man merkt, es geht auch hier dem Herbst entgegen. Aus dem Reiseführer hatte ich mir in Yazd das Silkroad Hotel herausgesucht, direkt an der Freitagsmoschee, mit einem schönen Restaurant dabei. Da wohne ich jetzt in einem renovierten Lehmhaus in einer kleinen Gasse zusammen mit anderen Touristen, sehr schön urig. Morgen schaue ich mir Yazd an. (Track23)
italienisches Duo auf dem Weg nach Pakistan
rund 2500 Jahre alt sind die Reliefs
kann das etwa einer lesen?
fremde Länder mit zweihöckrigen Kamele aus Zentralasien huldigen Xerxes
... insgesamt 23 Nationen
ca. 20 m hoch waren die Säulen eines Palastes
Blick über den 100 Säulen-Palast auf die Felsengräber
Streitroß
Palast des Darius (?)
ganz oben natürlich "The Boss"
ich schaue mir das von oben an
an der Abzweigung nach Yazd stand diese Moschee
die letzten Sonnenstrahlen, es wird Zeit anzukommen ...

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