Freitag, 26. Mai 2017

B wie "betrogen" .....

Damit ich am Ende nicht in Zeitnot gerate, hatte ich mir schon Anfang Mai einen Satz neuer Reifen bestellt. MITAS E-09 sollten es werden, wegen der Haltbarkeit und Robustheit der Reifen. Die Reifenfreigabe für meine KTM besagt, dass ich vorne und hinten jeweils mindestens Geschwindigkeitsindex S brauche, also 54S und 70S, aber T wäre natürlich auch möglich.
Reifenfreigabe vom MITAS
Auf meiner Suche im Internet landete ich schließlich bei ReifenLeader. Bestellt und per Sofortüberweisung bezahlt, 2 Tage sollte es dauern, und Rückgaberecht gäbe es auch. Am nächsten Tag eine email, der Käufer wäre verpflichtet, die Ware zu prüfen, ob sie auch mit dem bestellten Artikel übereinstimmt. Da wurde ich schon stutzig ..... Es stellte sich heraus, dass ReifenLeader gar nicht wie gedacht in Deutschland sitzt, sondern in Andorra. Die bestellen dann einfach bei dem günstigsten Händler weiter, und deshalb kamen mein Vorderreifen und der Hinterreifen auch getrennt voneinander an. Da ich ja nur am Wochenende die Ware in Empfang nehmen kann, bestellte ich den Vorderreifen nach dem ersten Zustellungsversuch in einen Paketshop. Dort dann die Bestätigung meiner Befürchtungen: ich hatte zwar den teuren 54T bezahlt, aber dort lag nur der 54R. Annahme verweigert, und versucht den Support von Reifenleader zu erreichen. Natürlich nur wochentags möglich, aber man konnte immerhin ein Ticket zum Fall aufmachen. Ich beschrieb die Situation und wollte das Ticket abschicken, aber ohne Beweis-Foto ging das nicht. Also zurück zum Paketshop, noch einmal den Vorderreifen abgelichtet, dann konnte ich das Ticket auf die Reise schicken. Nach einigen Tagen kam die Entschuldigung, man werde das Geld zurück überweisen. Inzwischen sind weitere 2 Wochen vergangen, immer noch kein Geldeingang von Reifenleader.

der falsche Vorderreifen 54R 
Vielleicht wollen die noch auf den Hinterreifen warten? Der sollte einige Tage später kommen. Ich konnte ihn allerdings nicht in einen Paketshop umleiten, persönliche Übernahme war gefordert. Also bestellte ich ihn wieder einen Samstag später und wartete. Natürlich vergebens. Am nächsten Montag war ein Zettel drin, der Reifen sei zugestellt. Wo: Dietz. Niemand wohnt hier mit so einem Namen, es meldete sich auch niemand. Ein Anruf bei DPD kostet unverschämt viel Geld, also wieder ein Ticket aufmachen. Es stellte sich heraus, dass die Zustellung den Vorderreifen betraf, der wäre wieder nach Dietz zurück gegangen. Also bestellte ich mir den Hinterreifen erneut für diesen Freitag, den Brückentag, an dem ich ausnahmsweise daheim arbeitete.
Hinterreifen 70R
Am Nachmittag kam der Paketbote mit dem Reifen und wir suchten gemeinsam nach dem Geschwindigkeitsindex-Kennzeichen. Auf dem aufgeklebten Zettel waren ausgerechnet diese Informationen unleserlich. Schließlich quittierte ich den Empfang, der Paketwagen wollte nicht ewig warten. Ich riss die Folie herunter, und siehe da, wieder der falsche Reifen mit "70R" statt "70S". Zum Glück konnte ich den Paketfahrer noch erreichen, er warf den Reifen hinten rein, und ich schickte die Fotos mit einem neuen Ticket zu ReifenLeader. Ob ich mein Geld von denen jemals wieder bekomme, kann ich nur hoffen. Aber eines weiß ich mit Gewissheit: bei ReifenLeader werde ich nie wieder etwas bestellen, und ich kann nur alle warnen, wenn sie nicht ähnliche Erfahrungen machen wollen. Da wird zwar das Geld kassiert, aber alle Arbeit und Verantwortung an den Kunden weiter gegeben.

Bestellung bei ReifenLeader
Ähnlich betrogen fühle ich mich auch vom Finanzamt, nachdem ich letzte Woche einen Brief von ihnen bekam, dass meine Unterlagen zur Einkommensteuerklärung 2016 an das Finanzamt Hannover-Mitte weitergeleitet worden wären, weil dieses jetzt für mich zuständig sei. Da schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken, denn zuständig ist das Finanzamt, in dessen Bezirk der Lebensmittelpunkt des Steuerzahlers liegt. Lebensmittelpunkt Hannover würde für mich bedeuten, dass ich keinen doppelten Haushalt und Heimfahrten geltend machen könnte. Und das, obwohl ich in Hannover gar keinen Wohnsitz habe, sondern im Hotel wohne, meine Kinder und Enkelkinder in der Nähe von Mainz wohnen, und ich schon seit 8 Jahren mit meiner Lebensgefährtin zusammen eine Wohnung in Mainz bewohne und zur Hälfte bezahle. Natürlich habe ich das den beiden Finanzämtern ausführlich dargelegt und auch darauf hingewiesen, dass ich im Jahr 2016 lediglich  157 mal in Hannover geschlafen hätte, aber 209 mal eben nicht! Meine ganzen Arzt- und Behörden-Besuche erledige ich daheim im Urlaub oder an Gleittagen. Ob das allerdings bei den Sachbearbeitern dort auch gehört wird, da habe ich so meine Zweifel. Das ärgert mich besonders, weil wir Steuerzahler diese Beamten letztlich für ihre Arbeit bezahlen. Ein wenig gesunder Menschenverstand, und schon würden viele Probleme gar nicht erst entstehen. So hatte ich einige schlaflose Nächte, denn dabei geht es nicht nur um 130 Euro wie bei den Reifen oben, sondern um einige tausend. Wenn die wirklich auf stur schalten, muss ich notfalls vor ein Gericht. Dabei wollte ich im Alter doch alles ruhiger angehen!
Neben diesen beiden negativen Punkten gab es kürzlich aber auch gute Nachrichten. Mit 57% der Wählerstimmen hat sich der alte und neue Präsident Hassan Rohani klar gegen den radikal-konservativen Hardliner Ebrahim Raisi durchgesetzt. Das wird sicher keine neuen Pforten öffnen, man kann aber davon ausgehen, dass das relativ entspannte Verhältnis Touristen gegenüber im Iran erhalten bleibt. Natürlich weiß man nie, was die nächsten Wochen und Monate bringen, Trump ist immer für einen Schuss aus der Hüfte gut.
am Kleinen St. Bernhard
Noch eine Woche Arbeiten in Hannover, dann mache ich mit den Alpenmasters wieder die jährliche Motorradtour in die Berge. Nachdem wir die letzten Male wegen des schlechten Wetter immer in den Westalpen waren, geht es nun endlich in die Dolomiten. Leider  nur zu dritt dieses Mal, Helmut ist mit seiner Firma beschäftigt. Das gibt die Generalprobe für die Iranreise.       
Franz kann nach Fahrverbot in der Schweiz wieder lachen